Zahl der Woche (KW 49): Millionengrab Sekundarschule

Die Situation rund um die Sanierung der Sekundarschule Dormagen trifft Schüler und Eltern, ist beschämend für Dormagen und reißt große Haushaltslöcher. Wir haben die verschiedenen Berichte des Eigenbetriebes zusammengetragen und zeigen auf, dass die Verantwortlichen schon lange hätten einschreiten müssen. Jüngst wurde der technische Leiter vom Eigenbetrieb entlassen. Wir halten diese Maßnahme für ein Bauernopfer, zudem soll ein Prüfungsbericht weiter unter Verschluss gehalten werden.

Inzwischen ist das Projekt 7x so teuer

Wir haben für Sie die Kostenberichte zusammengetragen, die der Eigenbetrieb Dormagen seit dem Projektstart bekannt gegeben hat. Das Video zeigt die dramatischen Kostensteigerungen auf, die langsam auf das Niveau eines Neubaus kommen.

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Bislang fast 13,5 Mio Euro Mehrkosten

Der aktuelle „Verlust“ vom fast 13,5 Millionen Euro hätte für viele gute Dinge in Dormagen eingesetzt werden können: die Sanierung von Schultoiletten, eine bessere Ausstattung der Kitas, den Erhalt des Schwimmbads Nievenheim, und vieles mehr.

Für eine kleine Kommune wie Dormagen ist ein solcher Geldverlust eine Katastrophe.

Eine chaotische Kostenentwicklung

Die folgende Grafik veranschaulicht die Veränderung der Kosteneinschätzung seitens des Eigenbetriebs. Dem Verlauf ist deutlich zu entnehmen, welches unplanbare Chaos seit knapp 4 Jahren herrscht. Mal sollte das Projekt 3,75 Mio teurer werden, um nur 4,5 Monate später plötzlich 3 Mio Euro günstiger zu werden. Seit April 2017 gab es allerdings nur noch eine Richtung: es wird immer teurer.

Mit Stand heute, wird die Maßnahme fast 7x so teuer sein, wie im März 2016 veranschlagt.

 

Wir fordern weiterhin die Offenlegung des Prüfungsberichtes über die Sekundarschule

Wegen des Skandals wurde eine Sonderprüfung durch das Amt für Rechnungsprüfung vom Rhein-Kreis-Neuss durchgeführt. Die Ergebnisse liegen der Stadt seit dem 30.04.2019 vor. In der Sitzung des Eigenbetriebes am 02.07.2019 wurden im nicht-öffentlichen Teil des Betriebsausschusses die Ergebnisse vorgetragen und erläutert.

Wir vom Zentrum haben am 08. November beantragt, die Untersuchungsergebnisse öffentlich zu besprechen, damit die BürgerInnen erfahren, wie es zu der immensen Vernichtung von Steuergeldern kam. Dies wurde jedoch abgelehnt.

Lierenfeld & Gaspers geben sich „ahnungslos“

Die Presse berichtete jüngst über den Skandalbau (NGZ Online, 28. Nov 2019):

Offenbar war die interne Kommunikation so schlecht, dass die nach Bürgermeister Lierenfeld Hauptverantwortliche und erste Betriebsleiterin Tanja Gaspers („Es war ein höchst diffuses Licht für mich“) erst im Oktober darauf stieß, dass irgendetwas im Eigenbetrieb und bei diesem Projekt nicht stimmt.

Für uns vom Zentrum ist die Entlassung des technischen Leiters vom Eigenbetrieb ein Bauernopfer, um von den Verantwortlichen auf der Führungsebene abzulenken. Die zuständige Beigeordnete, Frau Gaspers und der Verwaltungschef, Bürgermeister Erik Lierenfeld, haben dieses Desaster beim Eigenbetrieb laufen gelassen, anstatt frühzeitig kritische Fragen zu stellen und einzugreifen.

Alarmierende Zahlen liegen schon lange auf dem Tisch, wie unsere Zusammenstellung zeigt. Im Artikel „Dormagen und das Bau-Problem“ hat die Presse jüngst erst wieder Beispiele dafür zusammengestellt, dass es seit langem auffällig viele Schwierigkeiten bei Projektdurchführungen in Dormagen gibt (NGZ Online, 19. Nov 2019).

Wir sprechen das Unbequeme an

Die Probleme beim Eigenbetrieb sind in keinster Weise etwas Neues, nur wurde bisher einfach nichts von den verantwortlichen Amtsinhabern unternommen! Massive und teils verwirrende Kosten-Änderungen bei laufenden Projekten wurden immer wieder durchgewunken.

 

Wie stehen Sie zu der Geldverschwendung?

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Weiterführende Links & Datenquellen

 


Über diese Reihe

In „Die Zahl der Woche“ teilen und diskutieren wir regelmäßig Daten, die unsere Stadt und Sie konkret als Dormagener BürgerInnen betreffen.