Stadt Dormagen wird dem LKW-Verkehr nicht Herr

Insbesondere aus Nievenheim gibt es zahlreiche Beschwerden von Anwohnern und Nutzern des Erntewegs, so auch von Frau Lohmeier, die einen offenen Brief an die Stadt geschrieben hat. Das Problem ist, dass eine steigende Zahl von LKW über den schmalen Ernteweg trotz Verbot das Gewerbegebiet Kohnacker anfahren. Frau Lohmeiner erklärt, dass sich die Situation jüngst sogar noch weiter verschlimmert habe, nämlich seitdem Amazon bei Euro Auctions Parkfläche angemietet hat.

Stadtsprecher Nils Heinichen äußerte in einer Stellungnahme Verständnis für den Unmut.

Die Mitteilung vom 15. März 2022

„Wir sehen am Ernteweg erneut, dass die Stadt Dormagen mit dem durch Ansiedlung von Großlogistik entstehenden LKW-Verkehr überfordert ist. Unser Antrag zum Ausbau der B9 mit Hinblick auf die neuen Ansiedlungen entlang der B9 ging also in die richtige Richtung, endlich Verkehrsprobleme anzupacken und nachhaltig zu lösen! Die Politik muss sich dringend fragen, wie viel Logistik kann Dormagen noch verkraften?“, führt Olaf Temp Planungspolitiker des ZENTRUMS aus.

„Es müssen praktische Lösungen her. Für Verständnis kann sich Frau Lohmeier nichts kaufen, aber gut, es ist wie überall im Stadtgebiet wo es schwerwiegende Verkehrsprobleme gibt: Johannesstrasse in Delrath, Bismarck- und Neusser Straße in Nievenheim etc. – wo man selbst nicht wohnt, genügt Dienst nach Vorschrift. Dabei ist die Gefahrenlage dort doch bekannt, und eben deswegen wurde die Durchfahrt für das Industriegebiet über den Ernteweg abgelehnt: Die LKW müssen so unter der A57 durch und gleichzeitig die Industriebahn kreuzen. Wegen Unfall- und Brandgefahr wurde damals eine solche Verkehrsführung verworfen. Der Massenunfall eben an dieser Stelle 2014, mit einem Toten und 14 Verletzten ist uns doch allen noch in Erinnerung. Wie kann man da als Verwaltung nicht reagieren?“, fragt sich Monika Werner, Zentrumspolitikerin aus Delrath.

„Erneut setzt sich die Dormagener Zentrumspartei für zeitnahe, pragmatische Lösungen ein. Eine Durchfahrtshöhenbeschränkung würde von jetzt auf gleich ein Befahren des Erntewegs durch LKW verhindern. Natürlich muss man mit Landwirten und Anliegern vorher sprechen, wo genau diese zu installieren wäre, damit hier keine Dormagener benachteiligt werden. Gegebenenfalls könnten Anlieger mit Schlüsseln für die Anlage arbeiten. Trotzdem: Eine Erweiterung des Gewerbegebietes Kohnacker ist nicht auszuschließen, daher ist auch künftig mit mehr Verkehr zu rechnen. Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer müssen mit Hinblick auf die schrecklichen Bilder auf der A57 von damals geschützt werden. Ein Befahren des Industriegebietes über die Straße Kohnacker ist ohne weiteres möglich. Die vorhandene Fahrbahnbreite lässt Radfahrern – und da denken wir vor allem an Schulkinder – kaum Möglichkeit, einen LKW sicher zu passieren. Natürlich werden wir, falls erforderlich, einen entsprechenden Antrag im Planungsausschuss stellen. Wir können jedoch nicht verstehen, dass bei einer so offensichtlichen Gefährdungslage die Verwaltung nicht selber tätig wird“, so Michael Kirbach, Ratsmitglied der Zentrumspartei.

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