Kosten für Hausbau in Dormagen ganze 75% teurer binnen 6 Jahren

Zahl der Woche (KW 02): Kosten für den Hausbau in Dormagen sind binnen 6 Jahren um 75% gestiegen

Für immer mehr Menschen in Dormagen ist der Traum vom Eigenheim zu einem unrealistischen Wunsch geworden – die Preise sind jüngst massiv gestiegen. Die politisch Verantwortlichen müssen die Menschen in Dormagen endlich hinreichend unterstützen und die Verdrängungseffekte durch den Zuzug aus Städten abmildern.

75% höhere Kosten als vor 6 Jahren

Die Preise für Wohnungen und Häuser sind in den vergangenen 6 Jahren in Dormagen um 75% gestiegen. Neben äußeren Faktoren welche den Immobilienmarkt anheizen muss sich die Stadt auch vorwerfen lassen, keine geeigneten Maßnahmen ergriffen zu haben, um der Preisexplosion zu begegnen. Auch mit Hinblick auf Steuern und Abgaben ist das Wohnen in Dormagen für DormagenerInnen kaum noch zu bezahlen.

Bieterverfahren & fehlendes Punktesystem

Seit 2019 setzt sich die Zentrumsfraktion gegen das von der Stadt Dormagen praktizierte Bieterverfahren ein. Bis heute wurden keine geeigneten politischen Maßnahmen wie z.B. ein Punktesystem beschlossen, um den Zuzugseffekten aus den Metropolen zu begegnen. Die Zentrumsfraktion fordert eine Bevorzugung von Dormagener BürgerInnen beim Verkauf von städtischen Baugrundstücken. Hintergrund ist, dass es einkommensschwächere Familien trotz eines Kinderbonus offenbar schwer haben, ein Grundstück zu erwerben. Nach Angaben der Stadt wurden lediglich 35 Prozent der Grundstücke unter Berücksichtigung des Kinderbonus verkauft.

„Weiterhin werden Dormagener BürgerInnen nicht bevorzugt berücksichtig. Beim letzten Bieterverfahren in Nievenheim IV wurden ca. 60 Prozent der Baugrundstücke an auswärtige Bieter u.a. aus Köln und Düsseldorf verkauft“, sagt Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender vom Zentrum. Er folgert: „Die von der Verwaltung vorgeschlagene Erhöhung des Kinderbonus ist nicht ausreichend.“

Unser Vorschlag

Das Zentrum schlägt eine neue Staffelung des Kinderbonus vor. Demnach soll für das erste Kind ein Bonus von 40, für das zweite Kind ein Bonus von 60, und für das dritte Kind ein Bonus von 80 Euro usw. gezahlt werden.

Hans-Joachim Woitzik geht es um die Menschen, die in Dormagen leben: „Den Nachweis eines Arbeitsplatzes in Dormagen als alternatives Kriterium halten wir nicht für sinnvoll. Darüber hinaus sollte der vorgeschlagene Bonus von 20 Euro für Dormagener Bürger verdoppelt werden. Auf diese Weise würde eine in Dormagen lebende Familie mit zwei Kindern einen Bonus von 140 Euro erhalten, wodurch sich die Chancen auf den Kauf eines städtischen Baugrundstückes deutlich verbessern würden. Die weiteren von der Verwaltung vorgeschlagenen Vergabegrundsätze, wie die Einführung eines Bonus für pflegebedürftige Angehörige, sowie die Bevorzugung von DormagenerInnen bei gleichen Höchstgeboten, werden von uns unterstützt“.

Stadt erfüllt Ziele nicht, Grundstückmangel

Dormagen bleibt hinsichtlich der Wohnraumbedarfsanalyse des Rhein-Kreis Neuss hinter seinen Vorgaben zurück, es wird zu wenig Wohnraum fertig. Hier kann auch keine Wohnbaugesellschaft helfen, da keine Grundstücke zur Verfügung stehen. Gerne ziehen wir hier den Vergleich zu der 1 Million Euro teuren Wirtschaftsförderung, welche ebenfalls keine Neuansiedlungen oder Arbeitsplätze nach Dormagen bringt.

Politik muss sich klar positionieren

Die Dormagener Politik muss sich hier klar positionieren: Grundstücke und Wohnungen müssen für DormagenerInnen bezahlbar und verfügbar gemacht werden. Sämtliche Optionen verfügbarer Flächen sind zu prüfen.

Zuckerfabrikgelände – Nein, Doch, Oh?!

Das Zuckerfabrikgelände steht nach Aussage der Gutachterin sehr wohl für eine Überprüfung als Wohnbaufläche zur Verfügung.

Welche Gutachterin fragen Sie? – Genau diejenige, welche das SEVESO Gutachten für die Stadt angefertigt hat.

Posten in städtischer Baugesellschaft

Ist es hier wichtiger eine Wohnungsbau GmbH zu gründen, damit man einen Geschäftsführer einstellen kann? Sicher jemand der über entsprechende Qualifikationen und Referenzen verfügt. Hammerlösungen aus einem verlorenen Wahlkampf von Herrn Behncke dürften da nicht reichen. Oder sollte die Rot/Grüne Regierung anfangen das Problem zu lösen?

Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch!

 

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Über diese Reihe

In „Die Zahl der Woche“ teilen und diskutieren wir regelmäßig Daten, die unsere Stadt und Sie konkret als Dormagener BürgerInnen betreffen.

Bild zur Zahl der Woche-Reihe