Bürgermeister Lierenfeld verschweigt die volle Wahrheit zur finanziellen Situation der Stadt Dormagen

Der Bürgermeister liebt es, mit der Verbreitung positiver Meldungen zu glänzen – manchmal wird hierfür anscheinend kreativ nachgeholfen. In einer Pressemitteilung wurde vom Bürgermeister der Eindruck erweckt, Dormagens Finanzen seien hervorragend und es gebe einen Millionen-Überschuss.

Wer die Menschen ehrlich informieren will, sollte dann aber auch auf immense finanzielle Positionen eingehen, die nicht in der präsentierten, wohlklingenden Zahl enthalten sind. Dann sieht die finanzielle Situation der Stadt nämlich ganz anders aus. Dieses aktive Verschweigen, um das Bürgermeister-Image in Zeiten vieler Bauskandale durch das Vorgaukeln einer falschen Realität kurz vor der Wahl aufzupolieren, prangert die Zentrumsfraktion an.

Die schönende Pressemitteilung der Stadt

In einer Pressemitteilung vom 28. Mai 2020 präsentiert SPD-Bürgermeister Lierenfeld stolz ein positives Jahresergebnis der Stadt Dormagen. Angeblich sei dies einer konsequenten und strategischen Haushaltskonsolidierung zu verdanken.

Haushaltskonsolidierung bedeutet per Definition grundsätzlich eine Verringerung der Nettoneuverschuldung öffentlicher Haushalte.

In Wirklichkeit hat keine Haushaltskonsolidierung stattgefunden!

Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender der Zentrumsfraktion greift die schönende Pressemitteilung des Bürgermeisters an: „Die realitätsfremde Selbstdarstellung von Herrn Lierenfeld ist kaum noch zu ertragen und ist ein Schlag ins Gesicht aller SteuerzahlerInnen. Die positiven Haushaltsergebnisse wurden ausschließlich durch die boomende Wirtschaft bewirkt. Eine Haushaltskonsolidierung hat in Dormagen überhaupt nicht stattgefunden. Im Gegenteil!“.

Wo sind Mehreinnahmen der letzten Boom-Jahre geblieben?

In den letzten 6 Jahren boomte die Wirtschaft so sehr, dass Dormagen allein über 80 Millionen Euro mehr an Gewerbesteuer als erwartet eingenommen hat. Die Gewerbesteuer ist nur eine der vielen Einnahmepositionen der Stadt, die deutlich höher ausgefallen sind als sie im Haushalt eingeplant waren.

Es ist schon eine Kunst, dass von diesen immensen Mehreinnahmen fast nichts übrig geblieben ist!

Lierenfeld erwähnt explodierte Verschuldung nicht

Was der Bürgermeister in seiner Pressemitteilung nicht erwähnt, ist die Entwicklung der langfristigen Schulden und der kurzfristigen Kassenkredite, die ähnlich wie eine Girokontoüberziehung bei Privatleuten zu sehen ist.

Ebendiese Kassenkredite der Stadt Dormagen haben sich in der Amtszeit des SPD-Bürgermeisters drastisch erhöht. Die Kassenkredite vor Lierenfelds Amtsantritt betrugen 48 Mio Euro (31.12.2013), Ende 2019 betrug die Überziehung 70,9 Mio Euro, am 31. Mai 2020 waren es schon 90 Mio Euro.

Es mag durchaus einige Gründe für diese Verschuldung geben, aber das darf nicht dazu führen, dass diese Wahrheit aktiv verschwiegen wird. Die BürgerInnen verdienen es, eine ehrliche Darstellung der wirklichen Situation in vollem Umfang zu erfahren. Es darf nicht vorgegaukelt werden, die Stadt hätte ein sattes Plus, während verdeckte Schulden rasant ansteigen.

Die GroKo hat die Möglichkeit zur Konsolidierung verspielt

Zu einer vernünftigen Haushaltspolitik und Konsolidierung hätte gehört, dass man die hohen Einnahmeüberschüsse im dreistelligen Millionenbereich zum Schuldenabbau – dazu zählen auch die Kassenkredite – genutzt hätte. Stattdessen schickt sich der Bürgermeister aktuell an, den erlaubten Rahmen für Kassenkredite auf nunmehr 120 Mio Euro auszuweiten.

Die Versäumnisse sind der großen Koalition von Dormagen anzulasten. Zwar ist diese Ende 2019 aufgekündigt worden, die CDU hat aber viele Jahre gemeinsam mit der SPD regiert und trägt damit ebenso eine große Verantwortung für das finanzielle Desaster wie die SPD, rund um Bürgermeister Lierenfeld.

Skandalprojekte kosten (weitere) Millionen

Weiterhin haben sich in seiner Amtszeit die Personalkosten drastisch erhöht. Durch das mangelhafte Management vieler Projekte wurden Millionenbeträge an Steuergeldern verbrannt. Noch nicht eingepreist sind hierbei weitere Kostensteigerungen, etwa für die Sekundarschule, den Abriss und den Neubau der Lernorts Horrem oder die erneute Sanierung der BvA-Aula.

Jeder muss sich selbst ein Bild von der Ehrlichkeit machen

Wenn man sich all diese Zahlen anschaut, sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen, wie ehrlich die positive Bilanz ist, die der Bürgermeister den Dormagenern verkaufen will.

In Wahrheit hat die Stadt ein riesiges finanzielles Problem. Dormagen hat wichtigen finanziellen Spielraum durch eine de facto unsolide Haushaltspolitik verspielt. Das wird uns in Zeiten von Corona und einem wirtschaftlichen Abschwung teuer zu stehen kommen. Dormagen braucht keine PR-Persönlichkeit, sondern Führungsstärke!

 

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