PM: Zentrum fordert klare Antworten zu Natureingriffen am Silbersee

Letzten Freitag sind am „Silbersee“ in Delrath großflächig Büsche und wohl auch zahlreiche Bäume entfernt wurden. Nicht nur Naturschützter sind empört über die Maßnahmen, zumal der BUND das Areal unter Schutz stellen lassen will. Selbst die Grünen als mitregierende Partei in Dormagen wollen von nichts gewusst haben. Es gibt viele offene Fragen.

Die Mitteilung vom 10. Februar 2021

Zentrum fordert klare Antworten zum Silbersee

Am Freitag gab es Aufregung rund um den „Silbersee“ in Delrath. Michael Kirbach, Geschäftsführer und Ratsmitglied des Zentrums: „Natürlich hat der Eigentümer RWE das Recht, auf seinem Grundstück zu schalten und zu walten, innerhalb gesetzlicher Vorgaben. Jedoch betreffen die dort laufenden Maßnahmen ALLE Dormagener. Heutige und kommende Generationen! Die Politik wurde dazu von der Verwaltung nicht informiert.“

Unsere Dormagener Fläche ist endlich. Neben der Natur, die dort verloren geht, interessieren seltene Arten sowie Frischluftschneisen Regierungsparteien in Dormagen offensichtlich nur auf dem Papier. Die Grünen werden in der NGZ von Dienstag mit dem Satz zitiert: Wir gehen bisher davon aus, dass die in der artenschutzrechtlichen Prüfung von 2017 benannten Vermeidungsmaßnahmen berücksichtigt wurden. Wir gehen davon aus? Ein Schlag ins Gesicht der vielen Naturschützer, mit denen sich die Stadt sonst gerne schmücken will.

„Es werden Blumensamentütchen an Wahlkampfständen verteilt und im nächsten Umweltausschuss soll beschlossen werden, dass man eine Prämie bekommt, wen man einen Baum auf dem eigenen Grundstück pflanzt. Hier fallen die Grünen ebenso um wie an der Alten Heerstraße. Zitat: Der Wald bleibt? Mit Nichten! Das geschredderte Ergebnis ist am Silbersee zu bestaunen.“ so Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender des Zentrums.

Nochmals die Grünen, Zitat: „Wir möchten verbindlich wissen, wie hoch die Belastungen an Arsen, Zink, Quecksilber und Cadmium im Bereich des Silbersees und auf dem Gelände der ehemaligen Zinkhütte aktuell sind und ob aktuell und zukünftig eine darauf zurückzuführende Gefährdung für das Grundwasser und den Rhein definitiv ausgeschlossen werden kann (so auf der Homepage der Grünen des Kreises zu finden). Gut, die Kreisgrünen – das scheint eine andere Partei zu sein. Hierzu sagt das Umweltgutachten (Anlage Gutachten: Karte S. 12, Aussagen zu der Rodungsfläche = S. 19-20, 26) klar aus: Im Bereich der alten Sickergruben wurden Abwässer versickert, die hoch mit Schwermetallen, vor allem Arsen belastet waren. In der Folge ist der Boden unmittelbar unterhalb der Gruben kontaminiert. Die Gruben wurden später mit belastetem Abrissschutt verfüllt. Das Gutachten stammt übrigens schon aus 2017.

Hauptbelastungsparameter sind Arsen, Blei und Zink. Um Stoffeinträge aus den belasteten Bereichen zu minimieren, wurde der Bereich 2008 durch Aufbringen einer Oberflächenabdichtung aus Kunststoffdichtungsbahnen bereits saniert. Wie sieht diese Abdichtung nach den Erfolgten Arbeiten aus? Es bringt hier nichts, etwas darüber zu bauen, wir müssen hier erst unsere Hausaufgaben machen. Wir müssen zunächst die Altlastenproblematik klären, was werden zukünftige Generationen Dormagener dazu sagen?

Kurzum: Die Regierung in Dormagen kann es nicht: Verkehr, Wirtschaft, Umwelt – da fällt uns nur das schöne Zitat von Sam Hawkens ein „Ich irre mich nie. Wenn ich mich nicht irre“ – Karl Friedrich May Der Schatz im Silbersee unser Konzept lautet: Altlastenproblematik klären, Verkehrskonzept entwickeln und umsetzen und dann zukunftsfähige Firmen mit hoher Wertschöpfung und gut bezahlten Jobs ansiedeln.

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