Auswirkungen der Rheinwasser-Transportleitung auf Dormagen

Mit der Rheinwasser-Transportleitung kommt 2025 ein Großprojekt auf Dormagen zu. Viele Bürger wissen noch gar nicht bzw. nicht viel darüber, was auf sie zukommt. Daher möchte das ZENTRUM, dass zeitnah eine Informationsveranstaltung organisiert wird.

Die Mitteilung vom 06. März 2023

„Die geplante Rheinwasser Transportleitung, mit Baubeginn 2025 wird nach dem Ende des Tagebaubetriebs dazu dienen den Grundwasserkörper und das Restloch des Tagebaues zu befüllen. Die Auswirkungen für das Dormagener Stadtgebiet sind nicht unerheblich: Ein massives Pump- und Entnahmebauwerk wird ebenso wie die Trasse, welche zukünftig für Planungen wie Neubaugebiete nur noch bedingt nutzbar ist, die Dormagener stark betreffen“, so Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender des Zentrums.

„Entscheidungen, die vor Jahrzehnten unter völlig anderen politischen und wirtschaftlichen Bedingungen getroffen wurden, müssen heute dem Bürger neu erklärt werden. Dazu haben wir eine Bürgerinformationsveranstaltung durch die Verwaltung in der Ratssitzung am 30.03.2023 beantragt. Viele Fragen sind trotz voran gegangener Informationsformate sowie der Internet- Präsentation des RWE unklar. Der BUND wirft viele wichtige und interessante Fragen auf. Wir halten z.B. die Unterquerung der Bayer Mülldeponie für technisch bedenklich. Je näher der Starttermin rückt, desto unruhiger wird es dazu in der Bevölkerung. Die Verwaltung hat daher Ihrer Informations- und Transparenzpflicht nachzukommen.

Der ökologische Fußabdruck der Maßnahme wird nicht unerheblich sein, massive Eingriffe in die Natur sowie Bauwerke erheblicher Größe verlangen entsprechender Kompensation im Dormagener Stadtgebiet. Leider können wir zum ökologischen Fußabdruck der Unternehmung auf der Seite des RWE nichts finden. Ebenfalls finden wir es bedenklich, dass man im Braunkohlegebiet durch die Bewässerung Natur schützen und erhalten will, dagegen ist sicher nichts zu sagen, wir aber hier am Ort eine Industriebrache Silbersee mit erheblicher Belastung durch Schadstoffe haben, welche dem RWE gehört. Unsere Frage an den RWE, wann übernehmen Sie hier Verantwortung? Die Zauneidechse hat sich offensichtlich den falschen Wohnort ausgesucht“, so Michael Kirbach.

„Nicht zuletzt sind natürlich ökonomische Faktoren neu zu bewerten. Als die Entscheidung zu der Rheinwasser Transportleitung getroffen wurden, war die Welt eine andere. Die Energiekrise erschüttert unser Land und bedroht gerade in der Chemieindustrie Arbeitsplätze, nicht zuletzt in Dormagen. Kann man da für so ein Projekt in der heutigen Zeit solche Summen aufbringen? Stichwort Strompreis. Der Energiebedarf der Anlage ist nicht unerheblich, es muss ausgeschlossen werden, dass irgendwo im Ausland ein Kohlemeiler mit Importkohle läuft, um Pumpen anzutreiben, damit man hier einen Braunkohletagebau flutet. Und nicht zuletzt steht für uns der Bürger vor Ort im Vordergrund: Was bedeutet das für Dormagen? Die Damen und Herren, die hier entschieden haben, wohnen und arbeiten hier nicht. Gibt es nicht auch neue, zeitgemäße Konzepte? All diese Fragen, und sicher auch die unserer geschätzten Mitbürger, werden auf dieser Veranstaltung zu beantworten sein. Die Deutsche Zentrumspartei sieht sich in erster Linie den Belangen ihrer Mitbürger verpflichtet, und nicht Konzerninteressen oder Entscheidungen von Bundesregierungen, welche längst Geschichte sind, und über deren Bilanz man sicher zweierlei Meinung sein kann“, stellt Thomas Freitag, Ratsmitglied, fest.

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