Warum ein interfraktioneller Arbeitskreis zum Silbersee wichtig ist

Die Diskussionen rund um die Sanierung der belasteten Flächen nehmen kein Ende, zudem geht das Thema zwischen dem Rhein-Kreis Neuss und Dormagen hin und her. Das ZENTRUM will, dass alle an einem Tisch sitzen und dabei die Fakten auf den Tisch kommen. Um dies zu erreichen, wird ein interfraktioneller Arbeitskreis zum Silbersee vorgeschlagen.

Die Mitteilung vom 06. Dez 2022

„Warum ein interfraktioneller Arbeitskreis zum Silbersee wichtig ist? Diese Frage lässt sich leicht beantworten: Das Grundstück ist die letzte große zusammenhängende Gewerbefläche in Dormagen, an der man substanzielle Gewerbesteuereinnahmen erzielen könnte, würde es dort vorangehen. Sicher, das Grundstück gehört RWE, daher sind Eigentümerbelange erstrangig! Jedoch ist das Areal zu wichtig für die Gesundung des städtischen Haushaltes und somit die Realisierung wichtiger Infrastrukturprojekte, Stichwort Schulneubauten, als dass die Dormagener Politik hier weiter daneben steht und zuschauen könnte“, so Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender des Zentrums.

„Die Verwaltung möchte anlassbezogen in den Fachausschüssen informieren, das genügt uns nicht! Die Informationen ergingen bisher nur Tröpfchenweise und eher auf Druck von außen. Wie kann es sein, dass ein Kreistagsmitglied der Grünen im Eigenbetriebsausschuss eine Frage zu einem Gutachten zum Silbersee stellt, und die Verwaltung diese nicht beantworten kann? Die Verwaltung hatte ihre Chance, hier zielgerichtet und transparent zu agieren. Uns läuft angesichts des Schuldenberges, welchen Dormagen vor sich herschiebt, sowie dem Investitionsstau an Schulen und Infrastruktur einfach die Zeit davon. Wir haben nicht noch 20 Jahre, also müssen wir wissen: Kann man hier noch was retten oder ist hier nichts mehr zu machen“, führt Thomas Freitag, Ratsmitglied vom Zentrum aus.

„In der Ratssitzung am 13.12.2022 wird unser Antrag diskutiert. Die ablehnende Haltung der Verwaltung gegenüber unserem Vorschlag irritiert uns und widerspricht der Vorgehensweise der Verwaltung in der Vergangenheit. Wo zum Beispiel wurde über die Gutachten aus den 1970er Jahren informiert? Bitte mal im Rat herumfragen, wer das Gutachten Büro Kugler oder den öffentlich-rechtlichen Vertrag aus 1997 kennt. Hätte Dormagen diese Unterlagen auch dem Büro Altenbockum zur Verfügung gestellt, hätten sich damit auch einige Kritikpunkte von Altenbockum erledigt. Eine saubere Aufstellung würden sicher 3-4 weitere Gutachten zutage fördern, von denen in der Dormagener Politik niemand den Inhalt kennt, oder den Auftraggeber. Es gibt einfach keine globale Zusammenführung aller Informationen zu den Belastungen. Es steht fest, dass Grundwasserverunreinigungen auch durch Aufschüttungen entstehen, die ebenfalls mit belastetem Material erfolgt sind. Der RKN/RWE haben sich darauf beschränkt, alles einfach nur abdecken zu wollen. Es stellt sich die Frage, warum nicht mindestens die belasteten Aufschüttungen abgetragen werden müssen, und einer fachgerechten Entsorgung zugeführt werden müssen, bevor man an eine Folienabdichtung des Untergrunds vornimmt. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen: Das ehemalige Wasserwerk in Grimlinghausen wurde zeitgleich mit der Zinkhütte geschlossen, wohl ein Zufall. Es soll aber weiterhin Probenentnahmestelle sein. Frage: Welche Erkenntnisse werden hier gewonnen, und wo gehen die hin? Hier passt eigentlich ein schönes Zitat aus Karl Mays „Der Schatz im Silbersee“:

„Das ist die Hälfte des Plans.“ – „Und wer hat die andere Hälfte?“ – „Das weiß ich nicht.“

Nun, es ist an den gewählten Vertretern der Politik in Dormagen den Plan zu entwerfen und durchzuführen. Wo ist das Konzept zu der wirtschaftlichen Stadtentwicklung? Welche Firmen und Branchen wollen wir? Wie sieht die Arbeitswelt in Dormagen in 3, 5 und 10 Jahren aus? Ein zielgerichteter Arbeitskreis zu dem kreisweit wichtigsten Infrastrukturprojekt kann der erste Baustein sein!“, so Michael Kirbach, Ratsmitglied der Zentrumspartei.

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