PM: Weitere Logistikfirmen werden an der B9 angesiedelt als gäbe es weder Verkehrsprobleme noch Flächenmangel

An der B9 werden sich erneut zwei Logistikzentren ansiedeln als gäbe es gerade hier weder Verkehrsprobleme noch Flächenmangel in Dormagen. Das Zentrum fordert, dass Dormagen endlich ein konkurrenzfähiges Wirtschaftskonzept erarbeitet statt immer weiter alte Fehler zu wiederholen.

Die Mitteilung vom 15. Okt 2021

Vor kurzem wurde bekannt gegeben, dass sich erneut zwei Logistikzentren entlang der B9 ansiedeln dürfen. Die Zentrumspartei kann das in Anbetracht der angespannten Situation, die alle Parteien in Dormagen kennen, nicht nachvollziehen.

„Auf der einen Seite wird immer wieder gesagt, dass die B9 eine zu hohe Verkehrsbelastung habe. Auf der anderen Seite darf sich dort ein Logistiker nach dem anderen ansiedeln. Das bedeutet konkret, dass bald noch mehr LKW im Stadtgebiet unterwegs sein werden. Darüber hinaus ist die AS Delrath, die gerne als mögliche (spätere) Entlastung erwähnt wird, umstritten und nicht mit seriöser Sicherheit in Sicht. Daher haben wir haben die Stadt aufgefordert, Verkehrsgutachten vorzulegen, um für Klarheit zu sorgen“, so Michael Kirbach, Ratsmitglied des Zentrums.

Thomas Freitag, stellvertretender Fraktionsvorsitzender des Zentrums verlangt mehr Transparenz für die Bürgerinnen und alle Parteien im Rat: „Weder von der Wirtschaftsförderung noch von der Verwaltung war etwas von den geplanten Firmenansiedlungen zu hören. Wurde man in Dormagen etwa erneut wie bei der Ansiedlung von Amazon überrascht? Immerhin der Bürgermeister wusste damals Bescheid, das halten wir aber nicht für ausreichend. Der aktuelle Vorgang ist weder mit Hinblick auf die steigende Verkehrsbelastung noch auf die wirtschaftliche Struktur von Dormagen zu begrüßen. Den Strukturwandel werden wir in Dormagen nicht nur mit der Ansiedlung von Logistik bewältigen, zumal hier stets viel Fläche verbraucht wird, die zusätzlichen LKW-Flotten für stark steigende Emissionen sorgen und meist nur wenige Jobs für die Menschen vor Ort entstehen“.

„Seit Jahren verweigern sich die großen Parteien in Dormagen einer ergebnisoffenen Debatte zur wirtschaftlichen Ausrichtung unserer Stadt. Im Rathaus geben aktuell die Grünen den Ton an, die sich für eine Fahrradstraße selbst gegen den Willen vieler Anwohner einsetzen, sich aber zeitgleich nicht mit Konzepten zur B9-Problematik hervortun! Oberflächliche Aussagen zum Strukturwandel wie „wir machen in der Zukunft alle was mit Digital und Wasserstoff“ helfen uns nicht weiter. Wo genau welcher Job entsteht und vor allem wie derselbe bezahlt wird – das gilt es für unseren Standort endlich konkret zu klären“, so Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender des Zentrums

Die Zentrumspartei steht dafür, dass wir unsere Wirtschaft und damit auch gute Jobs erhalten. Wir sagen JA zum Industriestandort! Durch die Verlagerung von Produktion ins Ausland entsteht kein Umweltschutz. Allerdings gehen dadurch hier vor Ort die Arbeitsplätze und Steuereinnahmen verloren. Es kann nicht sein, dass Stahl- und Chemieprodukte in China günstig produziert werden, um dann massenhaft mit Schiffen nach Europa zu kommen. Unsere Umweltstandards, die arbeitsmedizinischen und arbeitsrechtlichen Errungenschaften müssen keinen Vergleich in der Welt scheuen. Ganz im Gegenteil, wir sollten diese schützen, indem wir unsere Standorte erhalten. Aus China importierte Stahl- und Chemieprodukte zahlen nicht in unser Renten- und Sozialsystem ein.

Die Dormagener Zentrumspartei fordert die Verwaltung daher auf, Maßnahmen zur Ertüchtigung der B9 zu prüfen und umzusetzen, da eine Realisierung der AS Delrath mehr als unsicher ist. Der Rat der Stadt Dormagen sollte sich endlich über unsere wirtschaftliche Zukunft debattieren: Welche Art von Firmen wollen wir hier haben und warum sollen diese nach Dormagen kommen? Kurzum, wir brauchen ein durchdachtes Wirtschaftskonzept mit guten Anreizen für Dormagen!

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