Reformierung der Hundesteuer: Weg von der Strafsteuer hin zum Tierschutz-Instrument

Die aktuelle Form der Hundesteuer in Dormagen ist stark verbesserungswürdig. In diesem Beitrag erfahren Sie, was das Problem ist und wie wir uns (weiterhin) für eine gerechte und nachvollziehbare Hundesteuer in unserer Stadt einsetzen.

Die aktuelle Hundesteuer

Derzeit besteht in Dormagen eine progressive Hundesteuer. Je mehr Hunde jemand hat, desto mehr muss man pro Hund zahlen.

Anzahl Hunde Steuer pro Hund Summe Effektive Teuerung
1 106 € 106 €
2 123 € 246 € 34 €
3 136 € 408 € 90 €

Antrag für eine Verbesserung

Im Juli 2025 haben wir in Dormagen einen Antrag gestellt, um eine Verbesserung herbeizuführen. Inhalt des Antrags war, den progressiven Anstieg der Hundesteuer in Richtung einer effektiven Hundesteuer-Senkung zu ändern. Außerdem wollten wir eine zweckgebundene Mittelverwendung erreichen, so dass die Einnahmen hieraus vor allem dem Tierschutz in Dormagen zu Gute kommen sollten.

Dies wurde im Hauptausschuss leider mehrheitlich abgelehnt.

Unsere Argumente

Wir haben gute Argumente dafür, warum wir auch die im Juli abgelehnten Änderungen auch weiterhin anstreben:

  • Hunde sind für viele Menschen treue Begleiter, emotionale Stützen und ein wichtiger Teil der Familie. Die finanzielle Belastung der Hundehalter durch stark gestiegene Futterkosten und eine neue Tierärztliche Gebührenordnung, neben den ohnehin schon stark gestiegenen Lebenshaltungskosten, muss nicht auch noch durch steigende Hundesteuer-Sätze verschärft werden.
  • Wer mehreren Hunden ein Zuhause bietet, sollte nicht durch eine progressive Hundesteuer (also höhere Steuersätze für den 2. und weitere Erhöhungen für den 3. Hund) bestraft werden. Eine solche Regelung ist nicht nur fragwürdig, sondern auch tierschutzpolitisch bedenklich.
  • Wir fordern, dass mindestens 50% der Hundesteuer-Einnahmen zweckgebunden zur Unterstützung von Tierschutzvereinen, Tierrettungs- und Auffangstationen zur Verfügung gestellt werden. Dies ist ein konkreter Beitrag zur lokalen Tierhilfe.

Argumente der Stadt

Hier ist ein Auszug der Begründung der Stadt Dormagen, warum unser Antrag abgelehnt wurde:

  • Die progressive Hundesteuer mache Sinn um potenzieller Belästigung und Gefahren durch Mehrhundehaltungen vorzubeugen. Die Stadt versteht die progressive Hundesteuer als ein wichtiges Instrument, um die negativen Folgen einer möglichen erhöhten Hundedichte in Dormagen frühzeitig zu minimieren. In Dormagen sei die niedrige Hundeanzahl pro 100 Einwohner ein Beweis für die positive Wirkung der gestaffelten Hundesteuer.
  • Die Erhöhung der Hundesteuer sei gerechtfertigt, da „die Verwendung finanzieller Mittel für die Hundehaltung typischerweise Ausdruck und Indikator wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit sei“. Kurz gesagt, ein Familienhund ist in den Augen der Stadt Dormagen ein Zeichen von Wohlstand.

„Tierfreundliche Kommune“ nur auf dem Papier

Die Begründung der Stadt, die sich gleichzeitig als tierfreundliche Kommune bezeichnet, ist aus unserer Sicht nicht nur enttäuschend, sondern lässt ebenso wenig Verständnis für die Lebensrealität vieler Hundehalter erkennen.

Der klar formulierten Absicht, dass Hundehaltung in Dormagen nur eingeschränkt erwünscht ist, stellen wir uns strikt entgegen.

 


Quellen & weiterführende Links